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Fremd- und Selbstbestimmung

Deshalb liegt unter anderem eine der größten Gefahren die Sterne zu befragen darin, dass viele Menschen, insbesondere die eher unbewusst lebenden unter uns, dazu neigen, die Verantwortung für ihr Leben abzugeben. Sie nehmen an, die Sternenkonstellationen seien in einer Situation der Entscheidung eine Art optische Antwort, so etwas wie ein Fingerzeig einer höheren Macht, die ihnen ihre Verantwortung zur persönlichen Entscheidung im Sinne von dafür oder dagegen abnehmen könnte.

Auch wenn diese Denkweise für viele auf den ersten Blick durchaus nachvollziehbar erscheint, aus astro-/psychologischer Sicht stimmt sie nicht. Das Bild einer kosmischen Himmelsuhr mit Zeit- und Hinweiszeigern ist zutreffender.

Das Phänomen Zeit ist nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ messbar. Alles im Leben hat seine Zeit. Das ist ein völlig normales, höchst natürliches Faktum und keine Hypothese. Das kann jeder bewusst lebende Mensch sehr leicht selbst nachvollziehen und überprüfen.

Deshalb sind u.a. im Horoskop auch qualitativ zeitlich fixierte Lebensabläufe, -themen oder z. B. angeborene Veranlagungen und Verhaltensweisen zu finden, die zu uns gehören und auch durch uns gelebt werden wollen. Letzten Endes ist es aber immer das Unsrige dazu tun, diesen Potenzialen und Anlagen gerecht zu werden, die uns zu dem machen, was wir sind.

Es liegt an uns, dem gerecht zu werden, was wir aufgrund unserer Anlage werden können. Dabei hilft uns die Astro-/Psychologie. Durch sie kann unser Leben eine Richtung finden, eine Richtung, gekennzeichnet durch weniger Fremd- und mehr Selbstbestimmung, einer Lebensweise im individuellen Stil, im Sinne des eigenen Wegs, ohne dafür kollektive Interessen zwingend boykottieren zu müssen oder selbst von ihnen boykottiert zu werden.

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Vereinfacht dargestellt versteht die Astro-/Psychologie den Menschen als eine Persönlichkeit mit vielfältigen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Äußere Ereignisse im Leben einer Persönlichkeit werden immer auch als im Inneren vorliegende Potenziale oder Reflexionen interpretiert. Gemäß dem Axiom: Vieles von dem, was dir im Außen passiert, hast du dir im Inneren schon lange selbst angetan!

Der Mensch trägt (Mit-) Verantwortung für sein Leben. Dabei spielt die nativistische Lehre der Grundsätzlichkeit, dass gewisse Eigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen einer Person angeboren sind, eine wichtige Rolle. Jede Nativität ist von Natur aus vorgeprägt und folglich kann sie sich auch nur innerhalb dieser natürlichen Prägung verwirklichen.

Wir werden zu dem was wir sind, weil wir zum einen die Anlagen dazu mitbringen (+/-; neutral; prozentual; ...) und zum anderen, diese Anlagen insbesondere in jungen und jüngeren Lebensjahren, durch uns selbst (sekundär) und durch unser Umfeld, die Umwelt und die Umstände mit-/geformt werden (primär).

Ab einem gewissen Alters-, Reife- oder Umstandsgrad wechselt die Szenerie und wir übernehmen als eigenständig agierende Personen (primär), auf dem bis dahin erreichten Niveau aufbauend, die (Mit-) Verantwortung für unser Leben. Unser Umfeld, die Umwelt und die Umstände prägen und formen uns weiterhin, treten aber im Verhältnis zu den jüngeren Jahren einen Schritt zurück.

Ist jener gewisse Zeitpunkt erreicht, gestalten und formen wir uns durch autonome Prozesse, wie beispielsweise Überlegungs-, Entscheidungs- und Handlungsweisen usw., nicht ausschließlich aber vorwiegend doch selbst und beeinflussen damit in der Konsequenz auch unser Umfeld, die Umwelt und die Umstände.

- Übrigens: So entstehen zum Beispiel auch die komplexen Geflechte aus selbst- und fremdbestimmten Bedürfnissen, die u.a. auch unser Schicksal beeinflussen und prägen. Daraufhin werden jene Fähigkeiten, die zur Befriedigung dieser Bedürfnisse notwendig sind, gemäß der uns zur Verfügung stehenden Anlagen, bewusst und/oder unbewusst ausgebildet.-

Unsere entwicklungsfähigen Anlagen sind determiniert und deren Potenziale können als eine skalare Größe definiert und verstanden werden. Insofern könnte man "dieses Vorgegebene" auch als einen unfreien, fremdbestimmten Raum bezeichnen. Innerhalb dieses vorgegebenen Raums ist der Mensch in seiner Anlagenverwirklichung allerdings, wenn auch nicht willensfrei, so doch zumindest im Sinne seiner Anlagenausbildung wahlfrei, so etwas wie selbstbestimmt.

Schicksal ist eben nicht nur eine besondere Art des Einwirkens auf das Leben eines Menschen im Sinne der Fremdbestimmung, die dazu noch scheinbar außerhalb seiner Einflussmöglichkeiten liegt. Sondern Schicksal ist eben auch die leider oft unerkannte aber dennoch natürliche Folge, bzw. das Ergebnis seiner individuellen Vorgehensweisen und Handlungen, seiner Selbstbestimmung. Es ist nicht das - So oder So - sondern vielmehr das - Sowohl als auch - das unser Schicksal prägt und ausmacht.